Gutachter.org Icon
Rechtsgutachten

Blitzer auf Landstraßen & Autobahnen – Welche Strafen drohen? 

Digitaleseiten Icon
Verfasst von DigitaleSeiten Team
Zuletzt aktualisiert: 27. März 2025
Lesedauer: 7 Minuten
© FooTToo / istockphoto.com

Wer sich auf Deutschlands Straßen mit dem Auto bewegt, ist dazu verpflichtet, gewisse Verkehrsregeln einzuhalten. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um ein Geschwindigkeitslimit handelt oder ob es lediglich darum geht, gewisse Straßenschilder zu beachten. Insbesondere beim Tempolimit können auf Autofahrer erhebliche Strafen zukommen, wenn diese nicht beachtet werden. Neben einem Bußgeld stehen dabei auch Punkte im Fahreignungsregister sowie ein Fahrverbot im Raum. Die Unterschiede sind in Bezug auf die Bußgeldhöhe häufig stark, abhängig von der jeweiligen Straße, auf der es zur Geschwindigkeitsüberschreitung kam. Viele werden sich fragen, ob es in puncto Tempolimit auf Landstraßen und Autobahnen Unterschiede gibt. Dies soll nachfolgend eingehend erläutert werden. 

Was passiert, wenn man auf der Landstraße geblitzt wird? 

Eine Landstraße befindet sich grundsätzlich außerorts. Doch was genau heißt das eigentlich? Wenn eine Straße als außerorts bezeichnet wird, liegt diese grundsätzlich außerhalb einer geschlossenen Ortschaft. Markiert wird sowohl ihr Anfang als auch ihr Ende durch ein Straßenschild, das sich entweder am Ortseingang oder -ausgang befindet. 

Mit dem Straßenschild am Ortsausgang beginnt auch das für Landstraßen geltende Tempolimit. Sofern dieses nicht anders angegeben ist, liegt es bei 100 km/h für Pkws und 80 km/h für Lkws. 

In vielen Fällen kommt es viel leichter und schneller dazu, auf der Landstraße geblitzt zu werden. Denn das Gefühl für die Geschwindigkeit ist hier ein völlig anderes als innerhalb geschlossener Ortschaften. Dennoch zieht es, wie auch bei allen anderen Formen von Geschwindigkeitsüberschreitungen, eine Strafe nach sich. 

Im Detail sehen die Bußgelder wie folgt aus, wenn man außerorts geblitzt wird: 

Überschreitung Bußgeldhöhe Punkte/Fahrverbot 
bis 10 km/h 48,50 Euro  
11 bis 15 km/h 68,50 Euro  
16 bis 20 km/h 88,50 Euro  
21 bis 25 km/h 128,50 Euro 1 Punkt 
26 bis 30 km/h 178,50 Euro 1 Punkt/(1 Monat) 
31 bis 40 km/h 228,50 Euro 1 Punkt/(1 Monat) 
41 bis 50 km/h 348,50 Euro 2 Punkte/1 Monat 
51 bis 60 km/h 508,50 Euro 2 Punkte/1 Monat 
61 bis 70 km/h 633,50 Euro 2 Punkte/2 Monate 
über 70 km/h 738,50 Euro 2 Punkte/3 Monate 

Für gewöhnlich wird bis zu einer Tempoüberschreitung von 26 km/h nur dann ein einmonatiges Fahrverbot verhängt, wenn es bereits innerhalb der letzten zwölf Monate schon zweimal zu einem Vergehen dieser Art gekommen ist. 

Gut zu wissen: Die höheren Strafen kommen hauptsächlich zustande, weil außerorts die Geschwindigkeitsüberschreitung meist höher ausfällt als innerorts. 

Welche Bußgelder drohen, wenn man auf der Autobahn geblitzt wird? 

Auf Autobahnen ist die Situation in Bezug auf die Geschwindigkeitsüberschreitung relativ ähnlich. Denn auch hier ist das Gefühl für Geschwindigkeit ein völlig anderes. Wer eine Geschwindigkeitsüberschreitung begeht und dabei geblitzt wird, muss mit einem Bußgeld rechnen, Punkten im Fahreignungsregister und möglicherweise ebenfalls mit einem Fahrverbot. 

Die jeweiligen Strafen fallen prinzipiell genauso hoch aus, wie auf einer Landstraße, daher kommt die oben aufgeführte Tabelle zum Einsatz. Sie gilt übrigens nicht nur für Pkws, sondern auch für Lkws, sowie Pkws, die einen Anhänger mitführen. 

Daneben gibt es auf Deutschlands Autobahnen jedoch noch zahlreiche andere Vergehen, die entsprechend geahndet werden und somit einen großen Unterschied zur Landstraße darstellen. Mit dazu gehören beispielsweise: 

  • Abstandsverstöße 
  • Wenden, Rückwärtsfahren oder das Fahren entgegen der Fahrtrichtung 
  • Halten und Parken 
  • Nutzung des Seitenstreifens 
  • Unzulässige Verwendung einer Ein- oder Ausfahrt 

Neben der Verhängung eines Bußgeldes können auch bei diesen Vergehen sowohl Punkte anfallen als auch ein Fahrverbot ausgesprochen werden. 

Wann droht ein Fahrverbot nach einem Blitzer auf der Autobahn oder Landstraße? 

Grundsätzlich gilt, dass jemand, der mehr als 41 km/h zu schnell ist, auch mit einem Fahrverbot rechnen muss. Wie lange es ausfällt, hängt von der Höhe der überschrittenen Geschwindigkeit ab. Bei mehr als 41 km/h zu viel ist es ein Monat, ab 61 km/h erhöht es sich auf zwei Monate und bei über 70 km/h zu viel steigert sich das Fahrverbot auf drei Monate. 

Eine Besonderheit gilt hierbei für diejenigen, die binnen der letzten zwölf Monate bereits zweimal aufgrund einer Geschwindigkeitsüberschreitung angezeigt wurden. Sie müssen bereits bei einem Wert von 26 km/h zu viel aufpassen. Denn in diesem Fall wird ebenfalls ein Fahrverbot von einem Monat verhängt. 

Selbiges gilt übrigens auch für Fahranfänger. Werden sie in der Probezeit geblitzt, müssen sie nicht nur mit härteren Strafen rechnen, gleichzeitig erhöht sich auch ihre Probezeit. 

Gibt es Unterschiede in den Bußgeldern zwischen Autobahn und Landstraße? 

Wie bereits festgestellt, gibt es bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung keine Unterschiede zwischen Landstraße und Autobahn. Gleiches gilt für die Punkte in Flensburg, als auch in puncto Fahrverbot. 

Wer sichergehen möchte, nicht geblitzt zu werden, sollte die jeweilige Beschilderung gut im Auge behalten und sich danach richten. Ebenso empfehlenswert ist es, sich auf der Autobahn an die weiteren Regeln zu halten, wozu auch die ordnungsgemäße Einhaltung eines Abstandes gehört. 

Übrigens: Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung handelt es sich im Prinzip nicht um eine Straftat. Stattdessen ist es eine sogenannte Ordnungswidrigkeit. Im Allgemeinen wird dieses Vergehen jedoch als Verkehrsstrafe bezeichnet. 


Fazit

Die Einhaltung der Verkehrsregeln, insbesondere der Geschwindigkeitsbegrenzungen, ist essenziell, um Bußgelder, Punkte in Flensburg oder gar Fahrverbote zu vermeiden. Sowohl auf Landstraßen als auch auf Autobahnen gelten dieselben Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen. Dennoch gibt es auf der Autobahn zusätzliche Verstöße, wie Abstandsverstöße oder das verbotene Wenden, die zu weiteren Konsequenzen führen können. Wer regelmäßig zu schnell fährt, riskiert härtere Sanktionen, insbesondere bei wiederholten Verstößen innerhalb eines Jahres oder in der Probezeit. Um Strafen zu vermeiden, ist es ratsam, stets auf die Verkehrszeichen zu achten und die geltenden Tempolimits einzuhalten.

FAQ

Was passiert, wenn ich auf der Landstraße geblitzt werde?

Auf Landstraßen gilt in der Regel ein Tempolimit von 100 km/h für Pkws und 80 km/h für Lkws. Wird man dort geblitzt, drohen Bußgelder, Punkte in Flensburg und unter Umständen ein Fahrverbot.

Sind die Bußgelder auf der Autobahn höher als auf der Landstraße?

Nein, die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen sind auf der Autobahn und der Landstraße identisch. Allerdings gibt es auf Autobahnen weitere Verstöße, die geahndet werden können, wie etwa Abstandsverstöße oder das verbotene Wenden.

Ab wann droht ein Fahrverbot wegen zu hoher Geschwindigkeit?

Ein Fahrverbot droht bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 41 km/h. Je nach Höhe der Überschreitung kann das Verbot bis zu drei Monate betragen. Wiederholungstäter müssen bereits bei 26 km/h zu viel mit einem Fahrverbot rechnen.

Gelten für Fahranfänger besondere Regeln?

Ja, Fahranfänger in der Probezeit müssen bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung nicht nur mit härteren Strafen rechnen, sondern auch mit einer Verlängerung der Probezeit.

Ist eine Geschwindigkeitsüberschreitung eine Straftat?

Nein, eine Geschwindigkeitsüberschreitung gilt als Ordnungswidrigkeit, wird jedoch häufig umgangssprachlich als Verkehrsstrafe bezeichnet.

Über unsere*n Autor*in
Digitaleseiten Icon
DS Digitale Seiten ist ein Geschäftsbereich der Marktplatz Mittelstand GmbH & Co. KG. 2010 gestartet, ist DS Digitale Seiten heute bundesweit einer der größten Anbieter der Verzeichnisbranche für kleine und mittelständische Unternehmen. Auf 22 handwerksübergreifenden Portalen stellen unsere Nutzer Anfragen zu Handwerksleistungen.