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Als Bausachverständiger arbeiten: Inhalte der Ausbildung und Voraussetzungen der Bewerber

Gutachter.org Team
Verfasst von Gutachter.org Team
Zuletzt aktualisiert: 04. Juni 2021
Lesedauer: 3 Minuten

Gerichte, Behörden, Unternehmen und Verbraucher benötigen Gutachten zur Werteinschätzung, zur Beurteilung von Bauschäden oder bei Vermögensauseinandersetzungen. Das breite Betätigungsfeld von Bausachverständigen schlägt sich in den Ausbildungsthemen nieder. Welche persönlichen und fachlichen Voraussetzungen Bewerber erfüllen müssen, um Bausachverständiger zu werden, klärt Gutachter.org hier.

Bausachverständige beurteilen und bewerten den baulichen Zustand von Gebäuden, Ingenieursbauwerken wie Hallen, Brücken, Tunnel oder Straßen, und auch Bauwerksteile und -ausstattungen. Außerdem führen sie Bauabnahmen durch, dokumentieren und bestimmen das Ausmaß von Bauschäden. Bausachverständige schätzen ebenfalls die Kosten zur Beseitigung der Schäden ab. Darüber hinaus bewerten beziehungsweise schätzen Bausachverständige Grundstücke und Gebäude hinsichtlich ihres Verkehrs- beziehungsweise Ertragswerts und ermitteln den Mietwert. Je nach Auftragserteilung prüfen sie Gebäude auf ihre Energieeffizienz und erteilen Zertifikate oder Qualitätssiegel. Die Erstellung von Gebäude-, Gerichts- und Schiedsgutachten gehört ebenfalls zu den Aufgaben von Bausachverständigen. Eine Ausbildung zum Bausachverständigen ist dementsprechend umfangreich und umfasst die Breite des Betätigungsfeldes. Sachverständige beziehungsweise Baugutachter arbeiten nicht nur in Ingenieurbüros oder in Büros baufachlicher Sachverständiger, sondern sind mitunter viel unterwegs, denn die erforderlichen Besichtigungen führen sie persönlich vor Ort durch.

Fachliche Voraussetzungen

Für die Tätigkeit als Bausachverständiger wird üblicherweise eine Ausbildung in Form eines ingenieurwissenschaftliches Studium in den Bereichen Bau oder Architektur erwartet. Führungspositionen beziehungsweise spezialisierte Aufgabenstellungen erfordern eine Weiterbildung als Bausachverständiger im Masterstudium. Die Ausbildung zum Bausachverständigen kann beispielsweise durch ein Architekturstudium oder das Studium für Bauingenieurwesen erfolgen.

Persönliche Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Bausachverständiger

Bausachverständige lernen in der Ausbildung, präzise zu arbeiten. Sie müssen fähig sein, alle im Auftrag gestellten Fragen zu beantworten, wobei sie sich genau an das Beweisthema beziehungsweise an den Inhalt des Auftrags halten müssen. Die tatsächlichen Grundlagen für eine Sachverständigenaussage sind sorgfältig zu ermitteln und die gültigen Baunormen und Vorschriften zu beachten. Gebäudegutachten sind systematisch aufzubauen, übersichtlich zu gliedern, nachvollziehbar zu begründen und auf das Wesentliche zu beschränken. Kommen für die Beantwortung der gestellten Fragen mehrere Lösungen ernsthaft in Betracht, so müssen Bausachverständige diese Lösungen gegeneinander abwägen. Schlussfolgerungen im Gutachten müssen so klar und verständlich dargelegt sein, dass sie auch für einen Fachlaien lückenlos nachvollziehbar und plausibel sind. Für eine Tätigkeit als Bausachverständiger ist zudem absolute Objektivität erforderlich, da ihre Gutachten und ihr Urteil weitreichende Konsequenzen haben können.

Fazit

Die in der Ausbildung gewonnenen Erfahrungen zum Bausachverständigen versetzen Bewerber in die Lage, qualifizierte Gutachten beim Hausbau oder zum Hauskauf zu erstellen, private Auftraggeber, Behörden und Unternehmen fachgerecht und umfassend zu beraten. Je nach Ausbildungs- und Spezialisierungsgrad des erforderlichen Studiums können Bausachverständige Führungspositionen in den Ingenieur- oder Sachverständigenbüros einnehmen.

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Gutachter.org Team
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