Häuser werden in der Regel unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung verkauft, wodurch Käufer nach Vertragsabschluss keine Rechte bezüglich nachträglich festgestellter Mängel geltend machen können. Deshalb kann es sich lohnen, vor dem Hauskauf einen Gutachter zur ordentlichen Bewertung eines Kaufobjektes zu konsultieren.
Privatkunden sind beim Hauskauf mangels Erfahrung benachteiligt. Ihnen fällt es schwer, den tatsächlichen Wert einzuschätzen und Mängel aufzudecken. Einige zukünftige Hausbesitzer werden die Anschaffungskosten für Jahrzehnte mit Zins und Tilgung zurückzahlen müssen. Wer hier eine falsche Entscheidung trifft oder einen Mangel übersieht, steht langfristig oft enormen finanziellen Belastungen gegenüber. Zur professionellen Bewertung eines Hausobjektes und für die Mängelsuche kann es deshalb hilfreich sein, vor dem Hauskauf einen Gutachter beziehungsweise einen Bausachverständigen zurate zu ziehen. Sowohl für den Kauf neuer als auch gebrauchter Hausobjekte bietet Ihnen ein Bausachverständiger die Besichtigung und Erstellung eines Hausgutachtens Ihres Wunschobjektes an, worüber Sie Gutachter.org hier aufklärt.
Leistungen von Bausachverständigen und Gutachtern zum Hauskauf
Ein Bausachverständiger beziehungsweise Gutachter beurteilt und bewertet den baulichen Zustand von Bauwerken. Er stellt beispielsweise fest, ob die Ausführung von Bauleistungen fachgerecht erfolgt ist. Dabei bewertet ein Bausachverständiger nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch Bauwerksteile und -ausstattungen sowie die eingesetzten Materialien. Bausachverständige führen Bauabnahmen durch, erstellen Gutachten zum Hauskauf, bestimmen beziehungsweise dokumentieren das Ausmaß von Bauschäden, klären die Ursachen und schätzen die Kosten zur Beseitigung der Schäden ab. Außerdem bestimmen Gutachter noch vor dem Hauskauf den Grad der daraus folgenden Wertminderung des Bauwerkes.
Für die Tätigkeit als Bausachverständiger wurde üblicherweise ein ingenieurwissenschaftliches Studium in den Bereichen Bau oder Architektur abgeschlossen. Führungspositionen bzw. spezialisierte Aufgabenstellungen erfordern im Anschluss an ein Bachelorstudium ein Masterstudium. Bei der Ausbildung zum Bausachverständigen handelt es sich um eine zertifizierte Fortbildung von Sachverständigen. Für die Ausbildung müssen praktische Erfahrungen als Fachkraft oder Meister in Baugewerken vorliegen.
Kosten und Prüfpunkte einer Besichtigung durch einen Gutachter
Beim gemeinsamen Begehungstermin nimmt ein Gutachter vor dem eigentlichen Hauskauf alle Daten des Bauwerkes auf und ermittelt den Zustand. Dabei sind folgende Prüfpunkte wesentlich:
- Aus welchem Baujahr stammt das Hausobjekt?
- Wie groß ist die Wohnfläche beziehungsweise die Grundstücksfläche?
- Ist ein Keller vorhanden?
- Was für eine Heizanlage ist im Hausobjekt installiert?
- Wie steht es um die Ausstattung des Objektes bezüglich: Mauerwerk und Dach, Dämmung, Fenster, Außen- und Innentüren, Wand- und Bodenbeläge, Sanitär- und Elektroinstallationen?
Aus diesen Punkten ergibt sich, ob ein Haus sanierungs- oder renovierungsbedürftig ist beziehungsweise in welcher Phase des Rohbaus es sich befindet.
Weitergehende Standortfaktoren beeinflussen die Wertermittlung des Hauses ebenfalls:
- Gibt es einen starken Umgebungslärm?
- Wie groß ist die Entfernung zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Einkaufsmöglichkeiten?
- Wie groß ist die Entfernung zu Schulen / Kindergärten und Freizeitmöglichkeiten?
Nach eingehender Besichtigung werden Sie über festgestellte Mängel und den sich daraus ergebenden Sanierungsbedarf und Wert des Hauses aufgeklärt. Einige Gutachter unterstützen Sie auch sachlich bei den Preisverhandlungen mit dem Makler oder Verkäufer.
Der Zeitaufwand für einen Besichtigungstermin eines Durchschnittshauses beträgt etwa zwei bis drei Stunden. Ein Bausachverständiger berechnet dafür Kosten von etwa 60 bis 110 Euro pro Stunde. Einige nehmen auch ein Grundhonorar für die Beratung von 350 bis 400 Euro und nach erfolgreichem Vertragsabschluss zum Hauskauf ein Erfolgshonorar auf den eingesparten Kaufbetrag.