Wird nach einem Wasserschaden die betroffene Stelle nicht fachgerecht getrocknet, können Folgeschäden wie Schimmel- und Pilzbefall entstehen. Oft kann eine Mietminderung infolge eines Wasserschadens gestellt werden, sofern der Vermieter über den Sachverhalt informiert und zur Beseitigung des Problems aufgefordert wurde.
Infolge undichter Leitungen, eindringendem Regenwasser oder eines Hochwassers werden Wasserschäden durch die Bildung von Wasserflecken und einer möglichen Schimmelpilzbildung sichtbar. Durch die Feuchte kann dieser nicht nur besonders schnell entstehen, sondern seine Sporen auch umgehend in der gesamten Wohnung verbreiten. Bevor ein Fachhandwerker zur Durchführung der Trocknung von Mauern samt Putz der Dämmungen unter dem Estrich der Geschossdecke oder dem Parkettboden herangezogen wird, sollte der Schaden von einem Gutachter bewertet werden. Nur auf Grundlage eines detaillierten Gutachtens, welches das Ausmaß des Befalls prüft, können optimale Maßnahmen zur dauerhaften Beseitigung des Schimmels gefunden werden.
Wasserschaden: so gefährlich ist Schimmel
Eine durch einen Wasserschaden verursachte Schimmelpilzbildung beeinträchtigt nicht nur die Optik des Wohngebäudes, sondern kann im schlimmsten Fall auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen für die Bewohner nach sich ziehen. Dazu zählen:
- Allergien
- Atemnot
- Husten
- Kreislaufstörungen
- Magen- und Darmbeschwerden
- Herzbeschwerden
- Beeinflussung des Immunsystems & des Hormonhaushaltes
Professionelle Gutachter messen die Belastung eines Raumes beziehungsweise der Raumluft durch Schimmelsporen, bestimmen die Art und Gattung sowie das Gefahrenpotenzial des Befalls. Anschließend können Möglichkeiten zur Entfernung des Pilzes gestellt werden.
Schimmel nach Wasserschaden erkennen und beseitigen
Zu den gefährlichsten Schimmelarten gehört der schwarze Schimmel, welcher unter Profis vor allem mit seinem lateinischen Namen „Stachybotrys chartarum“ bekannt ist. Diese Gattung des Schimmelpilzes wird an seiner Farbe sowie seiner schleimigen Beschaffenheit erkannt und sollte so zeitnah wie möglich entfernt werden, da er sich sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Temperaturen schnell im gesamten Wohngebäude verbreiten kann. Schwarzer Schimmel ist besonders gesundheitsgefährdend und ruft Krankheitsbilder hervor, die den Symptomen von Alzheimerpatienten ähneln. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, einen Profi zur Beseitigung des Schimmels anzufordern.
Um einem erneuten Schimmelbefall vorzubeugen, sollten undichte Wasserhähne, Rohre, Boiler oder Waschmaschinen sofort von einem Fachmann repariert werden. Auch bei einer regelmäßigen Kontrolle des Wasserverbrauchs können schadhafte Rohrleitungen in der Wand entdeckt und anschließend repariert werden.
Schimmelpilzsanierung nach einem Wasserschaden: Kosten
Ein Schimmelbefall nach einem Wasserschaden wird sowohl oberflächlich mit harmlosen Mitteln als auch mit chemischen Mitteln zur Beseitigung unsichtbarer Sporen in der Luft behandelt. Der Zeitaufwand ist daher genauso wie der Materialaufwand für die überdurchschnittlich hohen Kosten einer Schimmelpilzentfernung verantwortlich und muss mit rund 1.000 Euro kalkuliert werden.
Die Frage, ob der Vermieter oder der Mieter für diese Kosten aufkommt, ist schwer zu beantworten. Laut § 535, welcher die Hauptpflichten des Mietvertrags regelt, ist der Vermieter während der Mietzeit dazu verpflichtet, das Mietobjekt in dem Zustand zu erhalten, in dem es anfänglich vermietet wurde. Demzufolge muss er auch die Kosten einer Schimmelpilzsanierung nach einem Wasserschaden übernehmen. Ist der Mieter an dem Wasserschaden nicht selber schuld, sondern tritt das Problem beispielsweise infolge eines Rohrbruches auf, kann eine Mietminderung bis zur Beseitigung des Schimmelbefalls vom Vermieter verlangt werden. In einigen Fällen übernimmt auch die Versicherung die anfallenden Kosten jedoch nur nach Vorlage eines detaillierten Gutachtens.