Ob falsches Lüftungsverhalten, zu viel Feuchtigkeit im Raum oder Wärmebrücken – Schimmel an Fenster und Fensterrahmen kann sich sehr schnell ausbreiten. Aufgrund der gesundheitliche Risiken sollten Sie schnell handeln. Oft genügen noch Hausmittel, um den Schimmel am Fenster zu entfernen. Ist der Befall fortgeschritten oder gibt es Uneinigkeit zwischen Mieter und Vermieter, kann ein wichtiger Schritt die Erstellung eines entsprechenden Gutachtens sein.
Alles auf einen Blick:
- Falsches Lüften und sogenannte Wärmebrücken können die Ursache für Schimmelpilze sein.
- Die schwarzen Flecken, die durch den Schimmelbefall entstehen, sind gefährlich und können allergische Reaktionen auslösen. Sie sollten umgehend entfernt werden.
- Holzfenster können auch in tieferen Schichten betroffen sein. Bisweilen ist ein Austausch notwendig.
- Wächst der Pilz im Verborgenen, dann bemerkt man ihn oft erst am modrigen Geruch. Achten Sie darauf, wenn Sie sich als Mieter für eine neue Wohnung oder ein Haus interessieren. Sonst könnte eine umfassende Sanierung auf Sie zukommen.
- Mit hochprozentigem Alkohol oder Essigessenz rücken Sie Schimmelpilzen umweltfreundlich auf den Pelz.
- Manchmal ist es notwendig, einen Sachverständigen zu beauftragen, um festzustellen, woher der Befall kommt und wie dieser zu beheben ist. Er erstellt ein Schimmel Gutachten.
- Als Mieter sollten Sie sich vorher mit dem Vermieter über das Vorgehen absprechen.
Ursachen
Es gibt verschiedene Gründe, weshalb Schimmelpilze am Fenster, am Fensterrahmen oder an der Wand rund ums Fenster entstehen. Besonders häufig sind zu hohe Feuchtigkeit in der Luft und sogenannte „Wärmebrücken“, bei denen sich Feuchtigkeit am Fenster ansammelt. Aber auch Bau- und Wasserschäden, zu sparsames Heizen der Wohnung oder falsches Lüften können der Grund sein. Ein Sachverständiger kann weiterhelfen und ein Gutachten erstellen.
Wie entsteht Schimmel am Fenster?
Im Winter ist es draußen kalt und innen warm. Dieser hohe Temperaturunterschied führt dazu, dass sich die entstehende Luftfeuchtigkeit an der Fensterscheibe absetzt. Es kommt zur Bildung von Kondenswasser, das sich gern im Bereich der Gummidichtungen sammelt und die Schimmelpilzbildung begünstigt. Auch um das Fenster herum, zum Beispiel an der Wand, kann sich aufgrund der feuchten Luft Schimmelpilz ausbilden.

Mögliche Ursachen für Schimmelbildung:
- Falsches Lüftungsverhalten
- Eine falsche oder fehlende Dämmung
- Feuchte Wände
- Bauschäden oder noch unbemerkte oder alte Wasserschäden
- Zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum
- Falsches Heizen in der kalten Jahreszeit
Welche Rolle spielt bei der Schimmelbildung das Lüften?
Vor allem im Winter ist es wichtig, das sogenannte Stoß- bzw. Querlüften zu praktizieren. Dies bedeutet, dass Sie die Heizungen runterdrehen und ein paar Minuten später die Fenster vollständig öffnen. Wenige Minuten mehrmals am Tag reichen aus. Dauerhaft gekippte Fenster begünstigen dagegen den Pilzbefall. Denn so kühlt der Bereich um das Fenster herum stark ab und der Schimmel kann durch die ständig kalten Wände noch weitere Bereiche betreffen.
Gefahr
In Europa gibt es rund 200 verschiedene Schimmelpilzsorten. Sie alle bilden Sporen, die so klein sind, dass sie in der Luft schweben und eingeatmet werden. Sind allerdings Pilze in der Wohnung, sollten Sie am Ausbreiten gehindert werden, um gesundheitliche Risiken und weiteren Schaden in der Wohnung zu vermeiden.
Welche Folgen kann Schimmelbildung am Fenster haben?
Aspergillus, Cladosporium oder Penicillium – Schimmelpilze sind überall. Die meisten sind nicht gefährlich, manche von ihnen nützen uns sogar. Vermehren Sie sich allerdings in Innenräumen stark oder handelt es sich um besonders giftige Exemplare wie den Stachybotrys chartarum (Schwarzer Schimmel), dann sollten Sie schnell handeln und den Schimmel beseitigen.
Neben der Minderung der Wohnqualität und Schädigung der Bausubstanz stellen Pilze in der Wohnung oder im Haus auch eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar.
An diesen Symptomen erkennen Sie Schwarzen Schimmel und Co
Vor allem Menschen, die unter Atemwegserkrankungen oder Allergien leiden, können durch den Schimmelbefall schlimme Folgen spüren. Doch auch wenn Sie bisher kerngesund sind, kann das Immunsystem stark gefordert sein.
Folgende Symptome können sich zeigen, wenn sich Pilze in der Raumluft befinden:
- Kopfschmerzen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Allergischer Schnupfen
- Probleme mit den Bronchien
- Atemwegsinfektionen
- Asthma
- Nasen- und Lungenbluten
Gutachten
Wenn in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus Schimmel am Fenster vorhanden ist und die Ursache nicht offensichtlich ist, macht es Sinn, einen Gutachter beauftragen. Als Mieter am besten in Absprache mit dem Vermieter.
Ein Gutachter findet die Ursache
Ein zertifizierter Sachverständiger findet heraus, wie es zum Schimmelpilzbefall am Fenster kam und welche Maßnahmen zu dessen Beseitigung unternommen werden müssen. Ebenso stellt der Sachverständige fest, welche vorbeugenden Maßnahmen ergriffen werden müssen, damit es nicht erneut zu Schimmel an Fenster oder Wand kommt.
Zunächst verschafft sich der Gutachter einen Überblick. Mit geschultem Blick erkennt er meist schnell, um welche Schimmelart es sich handelt und wie der Schaden entstanden ist.
Über das Endergebnis wird ein aussagekräftiges schriftliches Gutachten erstellt. Gleichzeitig kann der Gutachter Ihnen nach der Untersuchung mitteilen, welche Maßnahmen notwendig sind, um das Schimmelproblem in den Griff zu bekommen.
Darf ich als Mieter bei Schimmelpilzen einen Sachverständigen beauftragen?
Beim Thema Schimmel handeln Mieter aus Angst vor negativen Folgen oft vorschnell und geben bei einem Bausachverständigen ein Gutachten in Auftrag. Im Normalfall muss aber der Vermieter die Möglichkeit haben, die Begutachtung des Schadens erst einmal selbst vorzunehmen und diesen zu beseitigen. Kommt er dieser Pflicht nicht nach oder ist der Mieter selbst beziehungsweise ein Familienmitglied aufgrund des Schimmels gesundheitlich beeinträchtigt, dann darf der Mieter handeln. Allerdings muss er die Kosten für das Gutachten zunächst selbst übernehmen – bis geklärt ist, ob er selbst durch falsches Verhalten den Schimmelbefall verursacht hat oder dieser zum Beispiel auf einen Baumangel am Gebäude zurückzuführen ist und der Vermieter haftet. Im schlimmsten Fall sehen sich Mieter und Vermieter vor Gericht. Und das kann teuer werden.
Vorgehensweise
Wenn Sie Schimmel am Fenster feststellen, sollte dieser schnell behandelt werden. So minimieren Sie die Gefahr für die Gesundheit.
So gehen Sie bei Schimmelbefall vor

Wenn Sie an Ihren Fenstern schwarze Flecken bemerken, brauchen Sie nicht in Panik geraten, sollten aber zeitnah handeln. So lässt sich größerer Schaden im Keim ersticken.
- Vorbereitung
Kinder, Personen mit Allergien oder Immunschwache sollten sich nicht im Zimmer aufhalten, wenn Sie die Flecken vom Fenster entfernen. Ziehen Sie sich mindestens Handschuhe und einen Mundschutz über. Öffnen Sie die Fenster, verschließen Sie die Zimmertür, denn die aufgewirbelten Schimmelsporen fliegen durch die Luft. - Entfernung
In der Regel lässt sich der Pilz gut mit hochprozentigem Alkohol oder Essigessenz und Wegwerftüchern entfernen. Ein Schimmelreiniger ist nicht unbedingt notwendig und kann bei empfindlichen Fensterrahmen sogar Flecken hinterlassen. Behandeln Sie nicht nur die befallenen Stellen, sondern auch die umliegenden, zum Beispiel die Wand direkt am Fenster. - Nacharbeiten
Sobald Sie den Pilz entfernt haben, entsorgen Sie die Lappen und auch Ihre Schutzbekleidung direkt in der Mülltonne. Lassen Sie nach der Behandlung viel frische Luft in den Raum.
Auf keinen Fall sollten Sie Pilze in Ihrer Wohnung einfach überstreichen. Denn unter der Farbe breiten sie sich der Pilz weiter aus und das Fenster wird noch stärker befallen.
Wann sollte ich bei der Schimmelentfernung einen Profi beauftragen?
Bis zu einem halben Quadratmeter befallene Fläche können Sie den Schimmel selbst entfernen, danach sollte ein Experte ran. Das gilt außerdem,
- wenn es sich um eine Mietwohnung handelt und Sie einen Beleg für die erfolgten Arbeiten benötigen
- wenn es mit einer einfachen Schimmelentfernung nicht getan ist, sondern eine entsprechende Sanierung erfolgen muss
- wenn sich die Schimmelsporen derart im Raum verbreitet haben, dass eine ernsthafte Gesundheitsgefahr droht
- wenn Sie Allergiker oder Asthmatiker sind oder bereits an einer Atemwegserkrankung leiden, die möglicherweise durch Schimmel in der Luft entstanden ist
Die Vorteile eines Profis:
- Ein Profi weiß, um welche Art Schimmel es sich handelt und wie man ihn am besten entfernen kann.
- Er sorgt für den größtmöglichen Schutz für Sie und Ihre Familie vor den Sporen.
- Der Mangel wird mit professionellen Mitteln beseitigt.
- Sie profitieren von der Gewährleistung durch den Experten.
Fazit:
Schimmel am Fenster sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit darstellen, vor allem für Allergiker, Asthmatiker und immunschwache Menschen, aber auch für Kinder. Deshalb ist es wichtig, die Verbreitung zu vermeiden und umgehend etwas gegen die Schimmelsporen zu unternehmen. Ein Gutachter kennt nicht nur die richtigen Maßnahmen für die Beseitigung, er kann auch herausfinden, wie es zum Schimmelschaden kam und wie Sie diesen in Zukunft vermeiden. Wichtig ist die Absprache zwischen Mieter und Vermieter vor der Beauftragung eines Schimmelgutachtens.