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Schimmel-Gutachten

So gehen Sie gegen Schimmelpilz in Ihrer Wohnung vor

Gutachter.org Team
Verfasst von Gutachter.org Team
Zuletzt aktualisiert: 05. November 2019
Lesedauer: 5 Minuten
© Glaserei.org

Schimmelpilze in der Wohnung sind ein bekanntes Problem. Oft treten Sie im Zuge schlecht belüfteter und wenig beheizter Räume auf und sorgen so schleichend für gesundheitliche Schäden. Nützliche Informationen und Tipps zur Vorbeugung erhalten Sie hier auf Gutachter.org!

Schimmelpilz Wohnung

Fenster kippen allein reicht nicht: Ursache für ein Entstehen von Schimmel ist oft fehlendes oder falsches Lüften. © Gutachter.org

Schimmelpilze in der Wohnung entstehen nicht über Nacht. Oft haben Sie schon eine lange Nistphase hinter sich, bis sie als schwarze oder grüne Flecken an den Wänden sichtbar werden. Daher sollten Sie schon vorab Präventivmaßnahmen ergreifen, um diesen vorzubeugen. Da Schimmelpilze Feuchtigkeit lieben und fühlen sie sich auf feuchtem Untergrund und in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wohl. Einige Räume Ihrer Wohnung sind besonders gefährdet, von Schimmelpilz befallen zu werden, zum Beispiel Küche und Bad, aber auch das Schlafzimmer: Durch Tätigkeiten wie Kochen, Duschen oder Wäscheaufhängen wird einen hoher Wasseranteil an die Luft abgegeben und sorgt für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Ideale Bedingungen für das Pilzwachstum liefert eine relative Luftfeuchte, die dauerhaft mehr als 60% überschreitet.

Schimmelpilz in der Wohnung erkennen & bekämpfen

Häufig wird Schimmelpilz zu spät erkannt, weil er so vielfältig in Erscheinung tritt. Er kann zum Beispiel schwarz, gräulich und grün gefärbt oder sogar farblos sein. Wird der Schimmel fälschlicherweise als Verschmutzung gedeutet oder gar nicht wahrgenommen, bleiben die notwendigen Gegenmaßnahmen aus. Dies kann gesundheitliche Schäden wie Atemwegsbeschwerden, Kopfschmerzen und Schlafstörungen, aber auch eine dauerhafte Beschädigung des Gebäudes zur Folge haben. Daher sollten Sie beim Entdecken auffälliger Flecken stets aufmerksam sein und im Zweifelsfall einen Gutachter zu Rate ziehen.

Bemerken Sie trotz ausreichender Belüftung und Beheizung der Räume einen Schimmelpilzbefall an Ihren Wänden, sollten Sie unbedingt zügig handeln. Auch hier gilt es wieder die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Die Wand neu zu tapezieren oder zu streichen, macht keinen Sinn. Hinter dem sichtbaren Schimmelpilz verbirgt sich oft ein weitaus größerer Schimmelbefall. Daher muss der Schimmelpilz unbedingt flächendeckend beseitigt und die Ursache für die Feuchtigkeit in der Wand gefunden werden.

Was Sie selbst tun können

Der Schimmelpilzbefall lässt sich grob in zwei Arten unterscheiden. Ein kleinflächiger Befall von etwa einem halben Quadratmeter kann oft noch vom Laien beseitigt werden. Um eine Sporenbelastung der Luft zu vermeiden, sollten allerdings entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden. Näheres zur Schimmelbeseitigung finden Sie hier!

Wann Sie einen Fachmann beauftragen sollten

Tritt ein großflächiger Schimmelpilzbefall im Haus oder in der Wohnung auf, sollte hingegen unbedingt vom Fachmann begutachtet und behandelt werden. Zunächst stellt der Sachverständige sicher, dass durch eine fachgerechte Entfernung keine Verbreitung der Schimmelsporen innerhalb der Wohnung stattfindet. Bei unsachgemäßer Entfernung kann dies nicht selten zur Kontaminierung von unbelasteten Wänden und so zu einer weiteren Ausbreitung des Schimmelpilzes führen.

Darüber hinaus stellt der Gutachter die Art des Schimmelpilzes in Ihrer Wohnung fest und macht die mögliche Ursache der Feuchtigkeit aus. Mit diesen Informationen erstellt der Sachverständige eine Empfehlung zur weiterführenden Behebung des Pilzbefalls.

Schimmelpilz in der Wohnung effektiv vorbeugen

Um ein gesundes Klima in der Wohnung zu schaffen und das Entstehen von Schimmelpilzen zu vermeiden, gibt es einige simple, aber wirkungsvolle Tipps:

  • Zunächst sollte die Wohnung ausreichend gelüftet werden. Wichtig ist, dabei unbedingt die richtige Technik einzuhalten. Ein angekipptes Fenster allein hilft nicht, den notwendigen Austausch von kalter und warmer Luft zu gewährleisten. Experten empfehlen stoßzulüften. Hierfür sollten Sie mehrmals am Tag, wenigstens aber einmal morgens und abends, für zehn Minuten die Fenster weit öffnen und für Durchzug sorgen, damit die Luft ausreichend zirkulieren kann.
  • Eine weitere wichtige Empfehlung ist, die Räume ausreichend zu heizen. Gerade mit Hinblick auf Energiesparmaßnahmen sind viele Mieter dazu geneigt, die Heizkosten so gering wie möglich zu halten und auf das Heizen streckenweise ganz zu verzichten. Doch insbesondere im Bad und im Schlafzimmer sollte durchgängig geheizt werden, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und das Entstehend der Schimmelpilze zu vermeiden.
  • Halten Sie beim Platzieren von Möbelstücken ausreichenden Abstand zur Wand, sorgen Sie dafür, dass ein Feuchtigkeitsaustausch zwischen Gemäuer und Luft stattfinden kann und dem Schimmel der Nährboden entzogen wird.

Fazit

Schimmelpilz in der Wohnung ist ein nicht zu unterschätzendes Problem. Ist er erst sichtbar, sollten Sie schnellstmöglich handeln, um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden. Durch regelmäßiges Lüften schaffen Sie ein ausgeglichenes Raumklima und können dem Schimmelpilzbefall effektiv vorbeugen. Sollte Ihre Wohnung bereits vom Schimmelpilz befallen sein, hilft nur zügiges Handeln. Kleinflächigem Befall können Sie meist noch selbst behandeln. Weisen Ihre Wände einen Schimmelbefall von mehr als einem Quadratmeter auf, sollten Sie sich hingegen unbedingt an einen Spezialisten wenden.

Über unsere*n Autor*in
Gutachter.org Team
Gutachter.org ist das Branchenverzeichnis für alle Arten von Gutachtern und Sachverständigen. Die Redaktion von Gutachter.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu Gutachter-Themen: von Immobilien- und Baugutachten über Schimmel- und Brandschutzfragen bis hin zu Kfz-Gutachten.